Trouble im ZHB

Ich sitze gerade im Zürcher Hauptbahnhof auf einer Steinbank und friere mir, die Zeit mit musikhören vertreibend, den Allerwertesten ab.

Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, lümmeln vor mir 4 selbsternannte Gangster rum. Sie unterhalten sich gerade sehr laut- und halbstark darüber wie "Fitim" (offenbar das gerade abwesende Alphamännchen der Truppe) dem "Dreckswichser Boris" voll ims Gsicht boxt het.

Anscheinend hat nämlich Boris, das verkommene Subjekt, was mit "Tatscha" (oder so) gehabt, und da die anscheinend die Freundin/Schwester (diesbezüglich waren die vier etwas vage) von "Fitim" ist, gab ihm dieser "voll en Box ims Gsicht".

Naja, wayne, nich mein Bier. Aber einer der Gruppe wird jedenfalls übermütig, und schubst nen anderen, der mir daraufhin auf den Fuss steht. Naja, kann passieren. Ich entstöpsle daraufhin mein linkes Ohr, und blicke den Trampel, in Erwartung einer Entschuldigung, fragend an.

"Was luegsch so blöd?" diese Frage stellt mich vor eine entscheidung:
Entweder stehe ich auf und trage zur Lösung des Problems bei, oder ich lasse mich nicht drauf ein, und blogge weiter.
Glücklicherweise wird mir diese Entscheidung durch den Stolperer abgenommen, der mich an der Schulter schubst. "Hey. Ich han dich was gfröged Mann." Seine Kollegen finden das Ganze ziemlich witzig.

Also, Handy versorgt, Handschuhe montiert, zweites Ohr entstöpselt, und aufgestanden. "Entweder du entschuldigsch dich, oder ich brich der vor dine Schwöstere d Nase du Wichser."
Dirty Harry wäre stolz auf mich.

Die Tatsache das ich mich beim Drohen auf 10 Zentimeter genähert hab, und ihn um fast einen Kopf überrage scheint iihm zu schaffen zu machen denn er wird ziemlich blass.

Der Schubser versucht dem Trampel noch ein bisschen Männlichkeit retten zu wollen und zieht in an der Jacke. "Chum gömmer man, de Typ isches nid wert"
Doch bevor sich der Trampel zum gehen entscheidet packe ich in am Arm. "Ich warte?" - "S-Sorry Mann" sagts und huscht etwas gehetzt hinter seinen Kollegen her Richtung Bahnhofstrasse.
Victory, es ist nur ein kleines Sorry für mich, aber eine grosse Entschuldigung für die anstädige Bevölkerung der Schweiz